SPD stimmt für Gymnasium

Weiterführende Schule, möglichst bis zum Abitur hat Priorität für die Alfterer SPD

Ein Gymnasium für Alfter
Als die SPD im Frühjahr letzten Jahres die Errichtung einer weiterführenden Schule anstieß, dachte sie natürlich an eine Gesamtschule, die Schulform, die für alle Kinder da ist, auch die mit Handicaps. Hier können sie gemeinsam lernen, welchen Abschluss sie erreichen werden, ist am Anfang noch nicht festgelegt. Sie erhalten eine umfassende Bildung, die auch Basiswissen im Handwerk und der Hauswirtschaft vermittelt.
Zweimal schon war die Gründung einer Gesamtschule in Alfter gescheitert, diesmal glaubte die SPD es schaffen zu können. Gerade hatte die Presse gemeldet, dass bei der Anmeldung an den Bonner Gesamtschulen mehr als 200 Kinder abgelehnt worden waren, weil es nicht genügend Plätze gab. Hier sah die SPD das Potenzial, fehlende Anmeldungen aus dem Bonner Raum einwerben zu können.
Im interfraktionellen Arbeitskreis einigte man sich darauf, eine weiterführende Schule errichten zu wollen, ohne zunächst die Schulform festzulegen. Dazu sollte es eine Elternbefragung geben und die Verwaltung die Abstimmung mit den umliegenden Gemeinden suchen, wie es im Schulgesetz festgelegt ist.
In allen ersten bis dritten Jahrgängen der Alfterer Grundschulen wurden die Eltern zu ihren Einstellungen zu den verschiedenen Schulformen befragt, wobei auch Aspekte z. B. des Schulweges, der Bereitschaft zur Nachhilfe, der finanziellen Belastung, der Bedeutung von Geschwisterkindern usw. erforscht wurden.
Die Schulformen Hauptschule, Sekundarschule und Realschule – Schulformen, die nur bis Klasse 10 führen – wurden zusammen nur von weniger als 10 Eltern gewünscht. Schulen, die zum Abitur führen, sind wesentlich beleibter, wobei das Gymnasium in der Gunst der Eltern deutlich vor der Gesamtschule liegt.
Ein Gymnasium kann man mit drei Parallelklassen zu je 28 Schülern gründen, man braucht also 84 Anmeldungen. Für eine Gesamtschule müssen 100 Anmeldungen erreicht werden, vier Klassen mit jeweils 25 Kindern.
Bisher pendeln Alfterer Kinder nach der Grundschule in die Nachbargemeinden aus, besonders viele nach Bonn, wo es ein großes Angebot gibt. Mehr als 60% der Alfterer Schüler und Schülerinnen besucht ein Gymnasium, so dass es nicht verwunderlich ist, dass die Bonner und auch Bornheimer Schulverwaltung sich eine Entlastung in dieser Schulform wünscht. Sie haben zurzeit besondere Raumnot, weil man zum 9-jährigen Gymnasium zurückkehrt.
Auch wenn wir uns eine Gesamtschule gewünscht haben, ebenso wie die Fraktionen der Grünen, der FDP und der Freien Wähler, die SPD wird für das Gymnasium stimmen. Wir respektieren den Elternwillen, unterstützen den Gründungsprozess und hoffen, dass mindestens 84 Kinder angemeldet werden, die nicht nur aus Alfter kommen müssen.
Wir vergessen aber auch nicht die Kinder, die eine Gesamtschule besuchen wollen. Im letzten Jahr ist die Gesamtschule in Swisttal hinzugekommen, so dass wir hoffen können, dass alle Kinder unterkommen.