Mehr Tempo beim S23-Ausbau durch Wasserstoff statt Elektrifizierung

SPD Ortsvereine aus S23-Anrainerkommunen und ihre Bundestagskandidatin Dr. Katja Stoppenbrink fordern innovatives Denken für die Voreifelbahn und einen schnelleren Umstieg auf erneuerbare Energien

Die S23 soll nach der Ansicht der SPD Ortsvereine im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis und ihrer Bundestagskandidatin Dr. Katja Stoppenbrink möglichst bald auf Wasserstoffzüge umgerüstet werden und nicht erst 2023 aufwendig elektrifiziert werden. So könnten Zeit sowie Kosten gespart und Synergieeffekte erzielt werden. Wasserstofffahrzeuge kommen ohne die teure und langatmige Ausrüstung der Strecke mit Oberleitungen aus. Es sind bereits erste Fahrzeuge in Deutschland mit Wasserstoff in Betrieb und die Entwicklung der Technik geht rasant vorbei.

Justus Liebig von der SPD Alfter, Initiator des Vorschlags, ist sicher: „Mit steigenden Zahlen entsprechender Fahrzeuge wird die Wirtschaftlichkeit von Wasserstofffahrzeugen weiter steigen. Hinzukommt die Speicherfähigkeit erneuerbarer Energien in Wasserstoff, so können wir dem bisher wenig gelösten Problem der Speicherung erneuerbarer Energien entgegen treten.“

 

 

 

 

Dr. Katja Stoppenbrink setzt auf die Potentiale von Wasserstoff: „Mit aus erneuerbaren Quellen produziertem Strom erzeugter Wasserstoff ist seit einiger Zeit als Energieträger in aller Munde und eine klare Alternative zum rein elektrischen Akku. Wasserstoff kann ein ideales Speichermedium für Ökostrom sein. Ein Fahrzeug mit Wasserstofftank und Brennstoffzelle ist autark. Es kann ohne Oberleitungen fahren und wenn der eingesetzte Wasserstoff klimaneutral produziert ist, setzt es auch keine Treibhausgasemissionen frei.“

 

 

Dazu Christian Lanzrath, Geschäftsführer der SPD Alfter: „Wir brauchen dringend einen klimagerechten Nahverkehr. Die Elektrifizierung dauert noch über ein Jahrzehnt und wird bereits nach aktuellen Schätzungen ca. 130 Mio EUR verschlingen! Wir brauchen schleunigst eine Machbarkeitsstudie zur Nutzung von wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen.“

 

 

Eva Váry, Sprecherin der SPD Rheinbach im Ausschuss für Umwelt und Mobilität hat auch die Pendlerinnen und Pendler im Blick: „Gerade aus Rheinbach und Swisttal ist die Fahrtzeit nach Bonn vergleichsweise lang. Da Wasserstofffahrzeuge vom Fahrverhalten eher mit der schnelleren Beschleunigung von elektrischen Fahrzeugen zu vergleichen sind, als mit den trägeren Dieselfahrzeugen, bieten sie Spielräume für Taktverdichtungen. Auch am Ausbau der eingleisigen Stücke und möglichen neuen Haltepunkten, wie im Oberdress und Volmershoven gilt es festzuhalten.“

Tobias Leuning, Vorsitzender der SPD Swisttal und Vertreter der SPD im zuständigen Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) ergänzt: „Bei der Entscheidung für die Elektrifizierung der Strecke waren Wasserstoffahrzeuge noch nicht serienreif. Mittlerweile wurden sie in der Praxis getestet. Die hohen Ansprüche der Voreifelstrecke von Takt, Fahrgastzahlen, Fahrtzeiten usw. können sie wohl erfüllen. Jetzt gilt es mutig und innovativ zu sein und diese Idee ernsthaft zu prüfen. Dafür werde ich mich einsetzen.“

Stefan Pohl, Fraktionsvorsitzender der SPD Meckenheim, sieht großes Potential für Meckenheim, aber auch für die ganze Region: „Wir haben in Meckenheim bereits eine Wasserstofftankstelle der RVK für ihre Busflotte. Hier lassen sich sicherlich Synergien nutzen und weiter ausbauen, etwa auch für Schwerlastverkehr. Meckenheim und der Rhein-Sieg-Kreis können so einen Schritt in Richtung ‚Wasserstoff-Region‘ gehen.“

Nach Ansicht der Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten eignen sich auch weitere Strecken des „Kölner Dieselnetzes“, bspw. in der Eifel oder die Ahrtalbahn, für einen Wasserstoffbetrieb.

Ungeachtet des Energieträgers muss auch der zweigleisige Ausbau der gesamten Strecke für mehr Haltepunkte und einen höheren Takt vorangetrieben werden.

Dr. Katja Stoppenbrink, Kandidatin der SPD zur Bundestagswahl

Christian Lanzrath, Justus Liebig SPD Alfter

Stefan Pohl, SPD Meckenheim

Eva Váry, SPD Rheinbach

Tobias Leuning, SPD Swisttal