Von Thomas Klaus
Während bei den offenen Ganztagsschulen in Alfter zurzeit ausreichend Plätze zur Verfügung stehen, gibt es bei der Versorgung mit Kita-Plätzen in den Einrichtungen Lücken.
Zur Entspannung der Situation muss der Neubau einer Kita in Oedekoven prioritär verwirklicht werden.
Weitere Maßnahmen zur Entlastung müssen bei Vorliegen der endgültigen Belegungszahlen für das Kindergartenjahr 2020/21 geprüft werden.
Wie ist die Kita- und OGS-Situation 2020/21 in Alfter?
Alfter verfügt über achtzehn Kindertagesstätten. Doch dies ist nicht ausreichend. Auf eine SPD-Anfrage hin musste die Gemeinde einräumen, dass es bei den drei gemeindlichen Kitas schon lange Wartelisten für das Kindergartenjahr 2020/21 gibt. Ende August konnten dort 122 Anmeldungen noch nicht berücksichtigt werden.
Bei den nichtgemeindlichen Kitas hat die Gemeinde noch keine belastbaren, endgültigenZahlen. Doch dürften auch dort kaum freie Kapazitäten zur Verfügung stehen. Es ist klar, dass nicht alle Wünsche der Eltern hinsichtlich von Kita-Plätzen in Alfter befriedigt werden können.
Deshalb ist es umso misslicher, dass sich der bereits Anfang 2018 beschlossene Neubau einer viergruppigen Kita mit 100 Plätzen in Oedekoven am Rathaus mit kommunaler Trägerschaft bisher verzögert hat. Die Planungen kamen nicht so voran, wie es hätte sein sollen. Nun soll der Neubau im Sommer/Herbst 2021 fertig sein. Dann sollen dort zunächst die Kinder einziehen, die aktuell in Witterschlick in einer Notgruppe in den Räumlichkeiten der ehemaligen Awo-Kita Buntstifte betreut werden. Woher allerdings die Erzieherinnen und Erzieher für die neue Kita am Rathaus bei dem leergefegten Arbeitsmarkt kommen sollen, ist noch völlig ungeklärt.
Bei den Plätzen für die offene Ganztagsschule sieht es in Alfter besser aus. Für das Schuljahr 2020/21 konnte der Bedarf an den drei gemeindlichen Grundschulen befriedigt werden.
Allerdings kommen die Grundschulen in Witterschlick und Oedekoven wegen eines gestiegenen Bedarfs an OGS-Plätzen an ihre Grenzen. Sie sind voll belegt.
Wofür setzen wir uns ein?
Eine gute Versorgung mit Kita-Plätzen in allen Ortsteilen der Gemeinde ist für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf absolut wichtig. Deshalb muss der Kita-Neubau am Rathaus so schnell wie möglich fertig gestellt werden. Dies muss für die Gemeinde höchste Priorität haben.
Sobald die aktuellen Zahlen für die Kita-Belegung vorliegen und sich ein weiterer Bedarf abzeichnet, sind zügig weitere Maßnahmen zur Erhöhung des Platzangebotes erforderlich.
Dies gilt auch für das Angebot an zukünftigen OGS-Plätzen.
Eltern sollten bei dem knappen Kita-Platzangebot jedoch auch prüfen, ob nicht ein Platz bei einer Tagesmutter für ihr Kind infrage kommt.
Um zukünftig genügend Erzieher*innen einstellen zu können, sollte die finanzielle Attraktivität der Ausbildung erhöht werden, indem die Gemeinde Ausbildungsplätze nach dem PIA-Modell anbietet, wobei die zukünftigen Erzieher*innen schon bezahlt werden und teilweise in den Kitas arbeiten. Der Rhein-Sieg-Kreis sollte eine kreiseigene Erzieher*innen-Schule einrichten, um für mehr Berufseinsteiger hier vor Ort zu sorgen. Auch für die künftigen Erzieher ist die „Praxisintegrierte Ausbildung“ mit einer verkürzten Ausbildungszeit und einem Ausbildungsgehalt eine attraktive Alternative zur klassischen Erzieher-Ausbildung.
Des Weiteren bleibt es unser Ziel, die Kita-Gebühren in NRW vollständig abzuschaffen. Kinderbetreuung und frühkindliche Bildung sollten grundsätzlich immer gebührenfrei bleiben.
Fazit
Die Gemeinde Alfter muss noch einige Anstrengungen unternehmen, um die angespannte Lage bei den Kita-Anmeldungen zu beruhigen. Mehr Plätze müssen angeboten werden. Der Kita-Neubau am Rathaus in Oedekoven ist so weit wie möglich zu beschleunigen. Die Ausbildung für Erzieher*innen sollte lokaler und finanziell attraktiver gestaltet werden. So können Eltern in Zukunft wieder gewiss sein, ohne Warteliste einen Kita-Platz in Alfter für ihr Kind zu finden.