von Thomas Klaus

Der Verlust von natürlichen, artenreichen Grünflächen in Deutschland mit weitreichenden negativen ökologischen Folgen wie Klimawandel, Bienen- und Insektensterben ist immens. Dies kann auch in Alfter abgemildert werden. Dafür ist mehr „wilde“ Natur notwendig: Mehr Bäume, mehr Sträucher, Wiesen weniger mähen, Pflanzen auf Grünflächen wachsen lassen, Naturwiesen anlegen, Hecken wachsen lassen und sie weniger schneiden. Dies sorgt für bessere Luft, dämpft den Klimawandel und sorgt für mehr Bienen, Insekten und Kleintiere.
Wofür haben wir uns eingesetzt?
Wir wollen mehr für die Natur tun. Davon profitieren auch die Menschen. Im Alfterer Gemeinderat haben wir dazu zwei Initiativen gestartet:
- Auf unseren Antrag hin wird nun mehr Nahrung für Bienen, Insekten, Kleintiere und Vögel bereitgestellt. Dafür werden kommunale Flächen nur noch ein- bis zweimal im Jahr gemäht. Zusätzlich werden Naturwiesen auf öffentlichen Grundstücken angelegt. Die Gemeindeverwaltung hat bisher mehrere Flächen für eine nur noch ein- bis zweimalige Mahd pro Jahr festgelegt. Die Folge: Mehr Gräser, mehr Blumen, mehr Schmetterlinge, mehr Kleintiere. Die Anzahl der wenig gemähten Wiesen sowie die Anlage von artenreichen Blühwiesen und -streifen sollte noch ausgeweitet werden.
- Des Weiteren haben wir beantragt, dass die Gemeinde zusätzlich zu geplanten Aufforstungsmaßnahmen weitere 1.000 Bäume im Gemeindegebiet an Straßenrändern, Bachläufen und Plätzen pflanzt. Dabei sollen trotz Erderwärmung möglichst einheimische Bäume gepflanzt werden, um der hiesigen Fauna und Flora weiterhin Lebensraum zu bieten. Gleichzeitig müssen Arten gewählt werden, die nicht so viel Wasser verbrauchen. Obwohl wir unseren Antrag schon im September 2019 gestellt haben, wurde er trotz Anmahnung noch nicht auf die Tagesordnung des zuständigen Ausschusses gesetzt. Wir bleiben dran.
Was ist uns weiterhin wichtig?
Das Schneiden von kommunalen Hecken, Bäumen und Sträuchern durch den Bauhof sollte vermindert werde. In Zeiten des Klimawandels brauchen wir jedes Blatt. So können die Auswirkungen der Erderwärmung wenigstens etwas verringert werden. Sträucher können ruhig ihre natürliche Höhe von mehreren Metern erreichen, ohne zu stören. Auch Bäume sollten nur noch dann beschnitten werden, wenn es aus Verkehrssicherungsgründen unvermeidlich ist. Die Folge: Mehr Lebensraum für Vögel, Insekten und Kleintiere.
Große Chancen für mehr Natur in unserer Gemeinde liegen in privaten Gärten. Wenn dort weniger gemäht wird, entstünden dort viele kleine Biotope mit typischen Pflanzen der Region für Bienen, Schmetterlinge, Insekten und Kleintiere. Wenn sich dort Hecken, Sträucher und Bäume mehr ausbreiten könnten, wäre dies für die Natur sehr wertvoll. Private Naturgärten statt Schottergärten geben die Richtung vor.
Fazit
Wir wollen den von uns eingeschlagenen Weg für mehr Natur in Alfter weitergehen. Dies ist in Zeiten der massiven Naturvernichtung und des Klimawandels ein Gebot der Vernunft. Sowohl in den politischen Gremien der Gemeinde als auch privat können wir alle gemeinsam viel tun.