Anlass waren die Äußerungen der SPD-Landesvorsitzenden und Ministerpräsidentinnen-Kandidatin Hannelore Kraft zur Perspektive von Langzeitarbeitslosen sowie der Vorschlag des SPD-Bundesvorstandes zur Neuorientierung der SPD in der Arbeitsmarktpolitik. „Straße fegen und vorlesen?“, provozierend und plakativ, aber immerhin mit Fragezeichen, so lautete der Tagesordnungspunkt 10. Und die Provokation wirkte. In der Diskussion gab es dann viel mehr Fragen als Antworten. Zum Beispiel die, ob man nicht mit der Tatsache leben muss, dass es für viele Langzeitarbeitslose eben keine Arbeitsplätze auf dem regulären Arbeitsmarkt mehr geben wird. Weil etwa durch den Einsatz moderner IT-Techniken in der Vergangenheit gefragte Spezialisten heutzutage einfach überflüssig sind.
Kann man durch bessere Bildung von vornherein verhindern, dass das Problem von Langzeitarbeitslosigkeit überhaupt entsteht, und welches sind die geeigneten Schulformen? Im Zusammenhang mit der Diskussion um die Gesamtschule in Alfter wurde deutliche Kritik am Wahlprogramm der NRW-SPD geübt, in dem der Begriff Gemeinschaftsschule auftaucht. Vielen Älteren sei dieser Begriff aus der Vergangenheit nur im Zusammenhang mit der gemeinsamen Erziehung unterschiedlicher Konfessionen geläufig.
Der Landtagskandidat Folke große Deters nannte Bildungspolitik ein Schlüsselthema des Landtagswahlkampfes und verknüpfte es gleich mit dem lokalen Thema „Gesamtschule“: „Wenn Regierungspräsident Lindlar (CDU) angesichts der Zahlen den Bedarf immer noch leugnet, dann darf man ihn ideologisch verblendet nennen. Wenn die Finanzierung vor Ort nicht klappen sollte, müssen eben die höheren Ebenen wie der Kreis mithelfen.“ Auch beim Thema Tonabbau solle sich der Regierungspräsident endlich bewegen und im Sinne der Betroffenen engagieren.“
Oder das Thema Mindestlohn: Reichen 8,50 € wirklich für ein menschenwürdiges Leben oder müssten es nicht 10 € oder noch mehr sein?
Immer wieder wurde die Frage gestellt, wie das Vertrauen der Wähler in die SPD wieder hergestellt werden kann.
Es gibt natürlich während einer solchen Jahreshauptversammlung noch routinemäßige Tagesordnungspunkte abzuarbeiten. Berichte aus der Fraktion, der Bericht des Vorstandes inklusive des Kassenberichts sowie die Entlastung des Vorstandes. Als Nachfolger des bisherigen Kassenwarts Bernd Schwuchow (verzogen), wurde Wolfgang Buch gewählt. Vollständig ist der Vorstand jetzt auch mit der Wahl eines weiteren Beisitzers (Heiner Geiß)