ALFTER. Der Druck auf die Alfterer Grünen erhöht sich. Mit Pressemitteilungen reagierten gestern der Grünen-Fraktionssprecher Michael Schroerlücke und Michael Kraft, Sprecher der Linken-Basisgruppe Alfter, auf die Kritik von UWG-Chefin Maria-Luise Streng.
Wie berichtet, hatte diese am Dienstag erklärt, dass "die Alfterer Grünen und ihr Spitzenkandidat Wilhelm Windhuis für die UWG nach der erklärten Zusammenarbeit der Grünen mit der Partei Die Linke nicht mehr gesellschaftsfähig" seien. Streng, die vor einer "Ypsilanti-Klatsche" bei der Kommunalwahl warnte, bezieht sich damit auf ein Gespräch der Linken mit den Grünen vom 5. Februar, bei dem sich laut Windhuis die Beteiligten "kennenlernen und kommunalpolitische Schwerpunkte ausloten" wollten. Das Ergebnis ist, dass die Linke nun über eine Unterstützung von Windhuis nachdenkt, der Anfang Dezember als gemeinsamer Bürgermeisterkandidat der Grünen und der SPD gekürt worden war. Genau daran stößt sich aber Streng, die den Grünen vorwarf, "sich mit der Linken ins Bett zu legen".
Eine Situation, in der sich Schroerlücke um Entspannung bemüht. "Das Vorgehen der Linken ist doch logisch und nachvollziehbar, ja fast schon unabwendbar", meint er. "Weil es bei den Bürgermeisterwahlen keine Stichwahl mehr gibt, haben die kleinen Parteien keine Chance, einen eigenen Kandidaten durchzubringen. Natürlich haben auch die Linken erkannt, dass ein eigener Kandidat die Wahl gar nicht gewinnen kann", erklärt er. Zudem sei das Ganze nur eine Empfehlung und sei "noch gar nicht sicher", ob sich die Linken den Vorstellungen der Grünen anschließen.
Als "peinlichen Rundumschlag" wertet Kraft die Äußerungen von Streng. "Hier soll ein Störfeuer entfacht werden. Die UWG hofft, so die Grünen, zum Abbruch der Gespräche zwingen zu können", lautet seine Überzeugung. Gelassen bewertet SPD-Fraktionschef Georg Steinig die ganze Angelegenheit. "Um endlich die Vorherrschaft der CDU auf dem wichtigen Posten des Bürgermeisters" bei der Kommunalwahl "zu brechen", werde man weiter darum "werben, dass sich alle demokratisch legitimierten Parteien und Gruppierungen" verbünden würden, sagte er gestern auf Anfrage. Dazu gehöre auch die Linke, und dabei "ist auch gerne die UWG willkommen", betonte er. Um Windhuis als Person zu unterstützen, müsse man mit keiner Partei fusionieren, stellte er klar.