Auch ein unerwarteter Geldsegen will gut investiert werden. Nachdem nun feststeht, dass die Gemeinde Alfter rund 1,34 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II bekommt, machen sich die Politiker Gedanken über eine sinnvolle Verwendung. Dabei orientieren sie sich an den Investitionsschwerpunkten, die das Land vorgegeben hat: Bildung (574 854 Euro für Alfter) und Infrastruktur (771 833 Euro).
SPD: „Vordringlich zu behandeln" sind nach Meinung von SPD-Fraktionschef Georg Steinig die Schulen. Das gilt speziell für die Witterschlicker Grundschule. Neben dem Austausch der alten Fenster wären ein neuer Heizungsbrenner, sanierte Toiletten und Arbeiten am Schulhof fällig.
Berücksichtigt werden sollte auch die Hauptschule in Oedekoven, in der nach dem Willen der Alfterer Kommunalpolitiker eine Gesamtschule eingerichtet werden soll. „Sie ist noch nicht von der Bezirksregierung abgelehnt, so dass wir nach wie vor eine Chance zur Errichtung haben, für die wir kämpfen müssen", findet Steinig.
Weitere Investitionsmöglichkeiten sieht er im Rathaus, das aufgrund seiner zahlreichen Glasflächen hohe Wärmeverluste verzeichnet, sowie in der Alfterer Straße in Gielsdorf, die in einem „elenden Zustand" sei.
Wichtig ist es Steinig aber vor allem, klarzustellen, dass es sich bei dem Konjunkturpaket nicht um ein „Geschenk" an die Kommunen handelt. „Hintergrund ist, dass man nicht den Städten und Gemeinden helfen will, sondern die Konjunktur ankurbeln möchte."
Die GRÜNEN: Fraktionssprecher Wilhelm Windhuis hat eine klare Vorstellung davon, was aus dem Bildungstopf des Konjunkturpaketes bezahlt werden sollte: „Es steht vor allem die Sanierung der maroden Witterschlicker Grundschule an", sagt er. Auch mit einem kompletten Energiesparprogramm für das Gebäude, inklusive Solardach, könnte er sich anfreunden. Bei den Investitionen in die Infrastruktur müsse die Verwaltung wohl in die Trickkiste greifen, meint Windhuis. „Mit einem Teil des Geldes könnten wir den kommunalen Haushalt 2009 entlasten", schlägt er vor.
FDP: „Wir haben schon einen Antrag an die Gemeinde gestellt, die von sich aus Vorschläge machen soll", sagt FDP-Fraktionschef Konrad Hobe. Um dennoch festzulegen, welche Themen besonders dringlich sind, sei das Fraktionstreffen am kommenden Montag nötig. Des Weiteren schlägt er eine Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses vor, der regulär erst wieder am 17. März tagt. Egal, welche Projekte in Angriff genommen werden – „wir sollten so investieren, dass die Kinder etwas davon haben", meint Hobe.