40 Jahre Lärm und Staub

Leserbrief – 40 Jahre Lärm und Staub
zum Artikel „Gemeinde soll der WBB Fuchs keine Parzellen verkaufen" von Sandra Kreuer am 23. Dezember.
Alle wissen jetzt, dass die Befürchtungen einer massiven Verschlechterung ihrer Lebensqualität zu recht bestehen, dies aber viele Beteiligte gar nicht interessiert. Auch die Bürgermeisterin erweckte nicht den Eindruck, dass die Verwaltung mit Nachdruck die Interessen ihrer Bürger vertreten wird. Auf die Frage nach dem Abstand der Abbauarbeiten von der Wohnbebauung, die vor allem in der Entscheidung der Firma Fuchs liegt, wurde nur gesagt, man wolle so weit wie möglich gehen. Das war die einzig klare Aussage.
Die Landwirtschaftskammer, die wegen der Zerstörung landwirtschaftlicher Nutzflächen als Behörde tangiert ist, hat sich gegen die Erweiterung ausgesprochen. Alle anderen Behörden werden wohl zum Ergebnis kommen: Macht was ihr wollt, wir haben als Nichtbetroffene nichts dagegen. Und wenn es derzeit heißt, die Diskussion sei noch nicht abgeschlossen, wird den Bürgern entgegen gehalten werden, alle Beteiligten hätten sich für das Projekt ausgesprochen.
Angesichts der Westwinde würde der größte Teil Witterschlicks für vier Jahrzehnte von Lärm und Staub belästigt werden. Die Häuser, die für alle auch Alterssicherung sind, werden erheblich an Wert verlieren. Zusätzlich sind Schäden an den Gebäuden nicht auszuschließen. Die Bürgermeisterin riet, sich jetzt schon Beweise für den einwandfreien Zustand der Häuser zu sichern.
Es ist wie vielfach in der Wirtschaft: Die einen machen Gewinne, die anderen müssen die Belastungen tragen. Der einzige Lichtblick in der Diskussion ist die gemeinsame Stellungnahme vom Umwelt- und Planungsausschuss der Gemeinde Alfter, der die Erweiterung des Tonabbaus ablehnt. Er sollte es aber nicht bei einer einzigen Entschließung belassen, sondern sich weiter so weit wie möglich für die Belange der Bürger engagieren.

Gerhard Drobig, Alfter