HENNEF. Wenn man sich intensiver mit einer neuen Materie beschäftigt, kann man sich oft auch regelecht für sie begeistern. So in etwa ist es Raimar Molitor, Geschäftsführer der Regionale 2010-Agentur, bei der Begleitung der „Gesamtperspektive Natur und Kultur quer zur Sieg" ergangen, einem Struktur- und Entwicklungsprogramm der Regionale 2010.
„Kein anderer Raum hat so viele Entwicklungsmöglichkeiten", lobte Molitor anlässlich der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung. Dass dieser Raum nun „erlebbar" wird, ist dem Miteinander der Städte Hennef, Eitorf, Windeck, Siegburg sowie des Rhein-Sieg-Kreises zu verdanken.
Von der Siegburger Abtei und dem Kloster Seligenthal über Hennefs Schloss Allner und die historische Bilderbuchstadt Blankenberg weiter in das eher industriell geprägte Eitorf bis hin zu Windecks berühmter Burgruine sowie dem denkmalgeschützten Kabelmetallwerk entlang der vielen Siegschleifen hat sich über viele Jahrhunderte eine vielfältige Kulturlandschaft von Rang entwickelt.
Allein das Problem war: Für viele Touristen, Reisende, Wochenendausflügler und Kulturfreunde funkelten diesen „Perlen" bislang im Verborgenen. Die Kommunen müssten den Raum „als gemeinsame Aufgabe verstehen", sagte Molitor. Vorbildlich sei dieses etwa beim Projekt Grünes C, dem Brückenschlag am Mondorfer und Bonner Rheinufer, zu bestaunen: „Das ist das erste Mal, das am Rhein zwei Fähranleger zusammenhängend geplant werden."
Ähnlich Raumgreifendes soll nun aus der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zur „Gesamtperspektive Natur und Kultur quer zur Sieg" erwachsen: „Damit haben sich die Unterzeichner 15 Jahre aneinander gebunden", so Molitor. Landschaftsarchitekt Peter Köster stellte den Bürgermeistern und Kommunalpolitikern einen Entwurf vor, wie sich die kulturhistorischen Perlen entlang der Sieg zu einer Kette verbinden lassen: mittels eines Fahrradweges. Der soll von Siegburg bis Windeck durchgehend befahrbar und vor allem familienfreundlich sein, so Köster. Dazu wird die Sieg von der Siegburger Abtei bis zur Burg Windeck in sechs Landschaftsschleifen eingeteilt.