Rheinbacher Sozialdemokraten küren unangefochten Martina Koch zur Spitzenkandidatin.

Es war ein starkes Ergebnis, sowohl für die Kandidatin, als auch für den Vorstand, der sie vorgeschlagen hatte. 18 der 19 stimmberechtigten Mitglieder der Rheinbacher SPD gaben am Donnerstagabend Martina Koch ihre Stimme, eines enthielt sich. Einen Gegenkandidaten gab es nicht. Damit geht die 48-jährige freiberufliche Grafikerin zum zweiten mal als Spitzenkandidatin der Sozialdemokraten in einen Kommunalwahlkampf.
Schon 2004 hatte sie den amtierenden Bürgermeister Stefan Raetz herausgefordert und 28,7 Prozent der Wählerstimmen erhalten. Damals hatte Koch bereits angekündigt, sie werde für die Wahl 2009 erneut zur Verfügung stehen, um Nachhaltigkeit und Kontinuität zu gewährleisten. Martina Koch ist seit Mai vergangenen Jahres auch Vorsitzende der SPD-Fraktion im Stadtrat. Außerdem ist sie in dieser Legislaturperiode die Vorsitzende des Ausschusses für Schule, Bildung und Kultur.
In ihrer Antrittsrede nannte Koch die Eckpunkte des Wahlprogramms: Bürgerbeteiligung, hochwertige Betreuungsangebote, Jugendpolitik und Maßnahmen für Senioren. Auch die alte SPD-Forderung, das Zentrum schrittweise vom Autoverkehr zu befreien, wird erneuert. Mit Blick auf den Umweltschutz soll sich der Verkehr auf das bestehende Straßennetz beschränken. Die Finanzen der Stadt wollen die Sozialdemokraten sanieren, sie schlagen die Einführung einer EhrenamtsCard vor und wollen den Ortschaften mehr Gehör verschaffen.
Martina Koch zitierte gleich zweimal SPD-Urgestein Franz Müntefering: Seine Erkenntnis „Opposition ist Mist" habe sie nun vier Jahre lang bei der Arbeit im Rat erfahren, und „heißes Herz und klare Kante" müsse die Rheinbacher SPD zeigen, um das Ruder in die Hand zu bekommen.
Die Kandidaten für den Stadtrat werde die SPD Mitte Oktober aufstellen, kündigte der Ortsvereinsvorsitzende Folke große Deters an, der die gute innerparteiliche Atmosphäre beschwor: „Momentan läuft alles richtig gut." Er ist überzeugt, die SPD könne ihr Ergebnis der letzten Kommunalwahl steigern.