Enttäuscht und schlecht informiert: So fühlt sich Sylvia Nettekoven, stellvertretende Schulpflegschaftsvorsitzende an der Oedekovener Hauptschule.
Adressantin ihrer Kritik ist die Gemeinde Alfter als Schulträgerin. Anstatt bei der jüngsten Schulkonferenz über einen Antrag der CDU zur Stärkung der Hauptschule zu informieren, der Ende August Thema im Rat war und‘ in der Sondersitzung des Schulausschusses am 13. Oktober diskutiert werden soll, sei kein Vertreter der Verwaltung erschienen.
Wie berichtet, will die CDU unter anderem die Übermittag-Betreuung ausbauen. Die Antragsfristen für 2009 und 2010 würden aber laut Fraktionschef Barthel Schölgens bereits im November ablaufen. „Ich bin maßlos enttäuscht, dass der Schulträger nicht anwesend war", sagt Nettekoven. Schließlich wäre es „schön, wenn auch wir als Eltern gefragt werden, ob wir das überhaupt wollen".
Immerhin dränge die Zeit. Was sie aber besonders ärgert, ist, dass in den vergangenen drei Jahren – „so lange bin ich in der Schulpflegschaft" – „nie jemand von der Verwaltung die Schulkonferenzen besucht" habe.
Das bestätigte auch der Schulpflegschaftsvorsitzende Bernd Brix auf Anfrage. „Es muss endlich einmal einer Stellung nehmen, was aus der Hauptschule werden soll. Schließlich ist auch noch die Gesamtschule im Gespräch. Und dass die Hauptschule ein Auslaufmodell ist, wissen wir alle", meinte er.
Bürgermeisterin Bärbel Steinkemper hingegen wies die Vorwürfe von Nettekoven zurück. Zum einen sei die Schulleiterin Doris Wirth über den Antrag der CDU informiert gewesen, zum anderen „streite" sie „schlicht und ergreifend ab", dass Verwaltungs-Vertreter bei den Schulkonferenzen stets gefehlt hätten. Steinkemper: „Das ist keineswegs richtig."
Außerdem stellte Steinkemper klar, dass die Diskussion des CDU-Antrags im Fachausschuss noch ausstehe. Daher könne in der Schulkonferenz nicht „etwas vorgetragen werden", wozu es noch gar keinen Beschluss gebe.
Hauptschul-Leiterin Doris Wirth wollte sich zu dem Thema nicht äußern: „Die Schulkonferenz ist eine interne Sache. Ich löse Probleme nicht über die Presse." Den „Weg", den Nettekoven eingeschlagen habe, finde sie jedenfalls „nicht gut".