35 Jahre ist es her, dass die Alanus Hochschule – damals noch Johannishof genannt – mit etwa 30 Studenten in nur teilweise fertig gestellten Gebäuden ihren Studienbetrieb in Alfter aufnahm. Die Lernenden erwartete „eine neue umfassende und sozial verantwortliche Kunstausbildung" an einer Kunsthochschule, die bildende und darstellende Künste sowie Musik unter einem Dach vereinte und die auf den Ideen des österreichischen Philosophen Rudolf Steiner aufbaute. Bildhauerei, Malerei, Musik und Eurythmie, sprich Bewegungskunst, waren die ersten Studiengänge bis 1980.
Kunst und Wissenschaft bilden noch heute die Werkzeuge, mit denen die nun 430 Studierenden gebildet werden. 85 Lehrkräfte und insgesamt 100 Mitarbeiter sind beschäftigt. „Wir halten an der Gründeridee fest, dass Kunst und Wissenschaft Werkzeuge menschlicher Selbstentwicklung sind" führt Rektor Marcelo da Veiga bei der Feier zum 35-jährigen Bestehen aus. Mit dieser Tatsache im Hintergrund „kann man sagen, dass sich alles, was sich verändern kann, verändert hat". Da Veiga verweist damit nicht nur auf die verbesserte räumliche Situation mit ihrem neu errichteten Campus, sondern auch auf die Einrichtung neuer Fächer und auf das breit gefächerte Bachelor- und Master-Studienangebot.
Zum runden Geburtstag hatte die Alanus-Hochschule zusammen mit Mitbegründerin Margith Wagner ein Treffen der Gründungsmitglieder, ehemaligen Schülern, Dozenten und Studenten von heute organisiert. Rund 16 Mitbegründer und deren Angehörige waren aus ganz Europa angereist. Zwei ehemalige Studenten des ersten Jahrganges aus den 70er Jahren begrüßte Nikolaus von Kaisenberg, Leiter Fachbereich Architektur, aus Norwegen.
Wilfried Ogilvie, Begründer des Fachbereichs Architektur, erinnerte sich an die hürdenreichen Anfänge der Hochschule. Diese gehen bereits auf das Jahr 1969 zurück, als in Stuttgart der gemeinnützige Verein „Alanus Gesellschaft" gegründet wurde und die Suche nach einem geeigneten Ort begann.
1973 endete die Odyssee mit dem Kauf des Johannishofes. „Wir haben schon im Mai Werbung dafür gemacht, dass wir im September eine Hochschule eröffnen. Wir wussten noch nicht, wo", erzählte der 79Jährige.
Dass die Schule den Namen „Alanus-Hochschule" tragen würde, stand für ihn nach der Lektüre eines Buches mit dem Titel „Die Erschaffung des neuen Menschen mit Hilfe der sieben freien Künste" fest, in dem sich der Autor Alanus ab Insulis für eine humanistische Bildungsidee in Zusammenhang mit den sieben Künsten aussprach.