Nachdem Bruno Schmidt von der SPD-Fraktion im Alfterer Rathaus zum 2. stv. Bürgermeister gewählt wurde, ist die Führungsriege im Rat wieder komplett. Nach dem bedauerlichen Tod von Heidrun Japs (SPD), die stv. Bürgermeisterin war, mussten die Stellvertreter neu gewählt werden.
Ilse Niemeyer (CDU) wurde zur 1. stv. Bürgermeisterin vor den Sommerferien gewählt, Bruno Schmidt (SPD) wurde nun in der ersten Ratssitzung nach den Sommerferien zum 2. stv. Bürgermeister gewählt. Bürgermeisterin Dr. Bärbel Steinkemper fragte ihn, ob er die Wahl annehme und beglückwünschte ihn. Bruno Schmidt erhielt 24 Stimmen, weit mehr als die 15 Stimmen, die zu seiner Wahl notwendig gewesen wären. Er war der Einzige, der zur Wahl stand.
Andere Tagesordnungspunkte dieser Ratssitzung waren wesentlich schwieriger als die Wahl des 2. stv. Bürgermeisters.
So zum Beispiel die Behandlung der Unwetterschäden nach der Regenflut Ende Juli in Alfter. Schon in der Bürgerfragestunde zu Beginn der Ratssitzung war die Frage aufgekommen. Später war sie bei den Ratsleuten noch einmal ein extra Tagesordnungspunkt. Die Regionalgas Euskirchen, die auch für den Wasserhaushalt zuständig ist, berichtete in einem Gutachten über ein „Jahrhunderthochwasser". Diese Bezeichnung wurde von vielen Ratsleuten angezweifelt. Sie mutmaßten, solche Regengüsse würden künftig in viel kürzeren Abständen über Alfter kommen und große Schäden anrichten. Alle Fraktionen im Rat waren sich einig, dass hier mehr Vorsorge getroffen werden müsse. Die Arbeiten an einer Erweiterung des Rückhaltebeckens am Stühleshof sollten schnell voran getrieben werden, eine Expertenrunde in Sachen Hochwasservorsorge nach Kölner Vorbild sollte auch in Alfter errichtet werden, damit in künftigen Katastrophenfällen schnell reagiert werden könne. Auch die zu engen Abwasserkanäle oder die zu nahe private Bebauung an Bachläufen seien nicht ganz unschuldig an den Überflutungen, hieß es. Dann wurden weniger Flächenversiegelungen und weniger Baumaßnahmen gefordert.
Besonders umstritten war ein Gutachten zu einem Schulentwicklungsplan, das dem Schulausschuss aus Köln vorgelegt wurde. Hier hatten vier der fünf Ratsfraktionen empört über Form und Inhalt des Gutachtens und über das Procedere der Nachfrage zum Gutachten im Ausschuss reagiert. Da dieses Gutachten der Bezirksregierung für die Errichtung einer Gesamtschule in Alfter vorgelegt werden müsse, war es nach Aussage der vier kritischen Fraktionen als Vorlage nicht zu gebrauchen. Die Fraktionen forderten von der Bürgermeisterin und der Verwaltung, dass dieses Gutachten bis zur nächsten Sitzung des Schulausschusses vom Gutachter nachgebessert werden müsse, ansonsten müsse sich der Schulausschuss um ein anderes Gutachten bemühen.
Begehrlichkeiten erweckte der Antrag, den Sportplatz in Witterschlick, der ohnehin saniert werden Müsse, mit einem Kunstrasenplatz zu versehen. Da wurde gleich auch ein Kunstrasenplatz für Volmershoven und Oedekoven gefordert. Man einigte sich darauf, dass sich die Verantwortlichen der betreffenden Sportvereine der Reihe nach im Sportausschuss vorstellen und die Situation ihrer Platze schildern sollen. Dann könne man nach Finanzlage und unter Berücksichtigung anderer Vorhaben in der Gemeinde entscheiden, ob und wann Mittel für einen Kunstrasenplatz übrig seien.