Die Disteln und Brennnesseln wuchern, Sand ist nur noch stellenweise zu sehen. „Drei Jahre ist es her, dass die Gemeinde etwas an der Anlage getan hat. Meine Enkelkinder gehen hier schon lange nicht mehr spielen", sagt Anwohner Wilhelm Schwindt. Die Rede ist vom Kinderspielplatz am Finkenweg, der mitten in einem Wohngebiet liegt.
Schaukel, Kletterhaus, Rutsche und Karussell sind umgeben von Unkraut, und die Hecken wachsen über die angrenzenden Wege. Auch der AWO-Kindergarten Buntstift kommt nicht mehr hierher. „Die Kinder tun sich an den Disteln weh, und die Rutsche hat keinen Auffangschutz mehr. Wir weichen jetzt aus auf den Spielplatz hinter der Feuerwehr", berichtet Erzieherin Barbara Hüppe.
Doch bald soll das nicht mehr nötig sein. Der Bauhof plant eine Umgestaltung der Fläche, „die Planung dafür habe ich schon im Mai entworfen", sagt Peter Monreal, der seit Februar Leiter des Bauhofs ist. „Aber mit 18 Mann Personal kann man nicht alles gleichzeitig in Angriff nehmen", erklärt er die Verzögerungen. Doch nun geht es los: Der Bagger steht schon auf dem Platz, diese Woche fangen die Bauarbeiten an. Die große Kies-Schotter-Fläche abseits der Geräte wird abgetragen und mit Mutterboden aufgefüllt. Im Anschluss säen die Mitarbeiter des Bauhofs dort Rasen.
„Als ich mir den Spielplatz angeschaut. habe, waren hier Jungs, die Fußball spielten. Sie wünschen sich eine Fläche zum Kicken", sagt Monreal. Die sollen sie haben. Der Bauhofleiter plant die Aufstellung eines Kleinfeldtores, das durch einen Ballfangzaun gesichert werden soll. „Das Karussell wird auf diese Wiese gestellt, um das Kletterhaus und den Sandkasten herum legen wir ebenfalls Rasen an", erklärt Monreal. Zweck des Ganzen: „Das vereinfacht die Pflege enorm. Wir können dann mit einem Rasenmäher ganz schnell alles in Ordnung bringen", so der Bauhofleiter. Am Ende sollen rund 570 Quadratmeter nutzbare Rasenfläche zur Verfügung stehen. Um die Rutsche herum werden die Bauhof-Mitarbeiter Sand auffüllen, im Anschluss an die Bodenarbeiten können die Gärtner loslegen. Ihr Auftrag lautet: Hecken schneiden und gegebenenfalls neue Sträucher pflanzen. „Die Sträucher, an denen wilde Beeren wachsen, sind für einen Spielplatz nämlich völlig ungeeignet", merkt Schwingt an. Und der 51-Jährige hat selbst noch ein Manko festgestellt: „Hier steht eine einzige Bank. Das ist viel zu wenig. Wenn im Sommer Mütter mit Kindern kommen, müssen mehr Sitzgelegenheiten vorhanden sein.“ Auch dafür will Monreal nun sorgen. Innerhalb von drei Wochen sollen die Baumaßnahmen abgeschlossen sein. Kostenpunkt: rund 6 000 Euro. Die Kinder werden noch weitere zwei Wochen auf ihren Spiel platz verzichten müssen, denn die braucht der Rasen an Zeit, um zu wachsen. Noch ein letztes Mal ausweichen sollte kein Problem darstellen.
Die Gemeinde Alfter verfügt über insgesamt 33 Spielplätze, „das ist weit mehr als der Durchschnitt", sagt Bernhard Esch, Fachgebietsleiter Tiefbau.
Doch der fünfjährige Nick freut sich jetzt schon auf die Sanierung. Denn dass er sich schon so lange nicht mehr hier austoben darf, findet er „total blöd“.