22 weitere Schulen aus Nordrhein-Westfalen sind seit gestern als Europaschulen ausgezeichnet.
Wer international denkt und sich mit anderen Ländern austauscht, der bekommt das begehrte Zertifikat.
„Europa ist Zukunft"
Zuerst erklingt die Eurovisionshymne, sie erklingt bei vielen Fernsehsendungen aus fernen Ländern. Klaus Breil ist der Leiter der Europaschule in Bornheim, er begrüßt die Gäste. In der Schule bereiten sich Schüler und Kollegium schon seit Tagen vor, denn am Wochenende wird Andre Heller der „Bornheimer" verliehen.
Es gibt einen Grund, sich mit den vielen Besuchern zu freuen. 22 Schulen aus dem Land bekommen das Zertifikat „Europaschule". Sie werden dafür belohnt, dass sie sich besonders um den Europagedanken verdient gemacht haben. Die Bornheimer Gesamtschule hat dieses Zertifikat schon seit anderthalb Jahrzehnten. Sie war eine der ersten im Land und damit Vorreiter.
International geht es schon bei der Begrüßung zu, denn die Schüler aus ganz Nordrhein-Westfalen haben ein paar Worte ihrer Mutterländer parat. Türkisch, albanisch, polnisch, englisch und französisch klingt es in der Runde. Mit aus Bonn sind die Ennertschule und die Marienschule Nordschule dabei, aus dem Rhein-Sieg-Kreis das Albert-Einstein Gymnasium Sankt Augustin und die Grundschule Harmonie aus Eitorf.
Bürgermeister Wolfgang Henseler wird gelobt, denn die Stadt ist der Träger der Europaschule; die Landtagsabgeordnete Ilka von Boeselager, die sich vor allem in Düsseldorf stark gemacht habe, Landrat Frithjof Kühn, der den europäischen Markt der Möglichkeiten ins Leben gerufen habe. Staatsminister Michael Mertes, der „Eurobeauftragter der Landesregierung", berichtet von seinem Chef: Ministerpräsident Jürgen Rüttgers will bis 2010 in jeder größeren Kommune des Landes mindestens eine Europaschule anbieten.
Auch der Bürgermeister ist stolz auf die Europaschule: „Europa ist nicht nur die Normierung der Apfelgrößen. Wir haben einen europäischen Markt der Möglichkeiten. Und Ihr Schüler könnt ihn nutzen." Die stimmen schließlich an: „We are the Future".
ZERTIFIZIERUNG
„In diesen Schulen wird Europa nicht nur gelehrt, sondern auch gelebt", umschreibt Schulministerin Barbara Sommer die Kriterien, nach denen eine Schule als „Europaschule in Nordrhein-Westfalen" zertifiziert werden kann. Seit gestern sind das 59.
Das Wissen über Europa müsse verbessert und das Verständnis über die Grenzen hinweg erhöht werden. Es sei „eine exzellente Vorbereitung für die Jugendlichen auf das Leben und Arbeiten in einem geeinten Europa".
Zu den Kriterien gehören unter anderem: Erweitertes Fremdsprachenangebot, bilinguale Angebote, internationale Projekte und Partnerschaften, Austauschprogramme, Teilnahme an europäischen Projekten, vertiefte Auseinandersetzung . mit europäischen Inhalten, entsprechende Ausrichtung am Europa-Profil und feste mit Europabezug.
Weitere Kriterien können bei der Landesregierung erfragt werden.