Es wird keinen zentral gelegenen neuen Sportplatz mit Fußballfeld, einer 400-Meter-Laufbahn und einem Bolzplatz zwischen der Alfterer Straße (L 113) und der K 12 n, vis-a-vis dem Rathaus in Alfter-Oedekoven geben. Das ist das eher unfreiwillige Ergebnis einer Diskussion, die lange entschieden war, bevor sich der Planungsausschuss am Dienstagabend mit dem Thema beschäftigte.
Denn spätestens seit einem Gespräch Mitte Juli zwischen Vertretern der Verwaltung, der Landwirtschaftskammer und den Ortsbauern war klar gewesen, dass es keine Zustimmung zu dem Projekt geben würde, das vor vier Jahren auf den Weg gebracht wurde.
„In die Phalanx war kein Riss reinzukriegen", sagte Bürgermeisterin Bärbel Steinkemper im Ausschuss. Entsprechend liest sich die Stellungnahme, die von der Kreisstelle Rhein-Sieg-Kreis der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen bereits einen Tag nach dem Treffen, am 16. Juli, verfasst wurde. Darin ist nicht nur von „erhebliche Bedenken", sondern auch von einem Verlust von fünf Hektar „bestem Ackerland" und einer Existenzgefährdung einzelner Landwirte die Rede.
Eine Argumentation, die weder Barthel Schälgens (CDU) noch Georg Steinig (SPD) nachvollziehen konnten, die nach eigenem Bekunden beide „maßlos enttäuscht" über die „Reaktionen der Landwirtschaft" sind.
Ändern werden sie daran laut Steinkemper nichts. Denn die Bezirksregierung Köln würde nur dann einer Ausweisung des Sportgeländes an der K 12 n im neu aufzustellenden Alfterer Flächennutzungsplan (FNP) zustimmen, wenn dieser mit dem Regionalplan übereinstimmt und die Landwirtschaft ihr Okay gibt – was nicht der Fall ist.
Hielten die Kommunalpolitiker dennoch an der Idee fest, würde der komplette FNP für „nicht kalkulierbare Zeit auf Eis" gelegt, so Steinkemper.
Bestätigt fühlt sich dagegen Herbert Heister, der Vorsitzende von Blau-Weiß Oedekoven. „Ich begrüße diese Entscheidung. Ich habe von vorneherein gesagt, dass wir da nicht hinwollen", sagte er dem GA. Und: „Der neue Standort wäre auch gar nicht angenommen worden, weil er für die Kinder, die die Hauptstraße überqueren müssen, zu weit vom Schuss gewesen wäre. Wir sind froh über unsere Lage an der Waldstraße und kommen auch mit den Nachbarn klar."