„Leben und Arbeiten ist in unserer Gesellschaft vielfältiger und individueller geworden", sagte der Bornheimer Bürgermeister Wolfgang Henseler. Die Freiwilligenagentur der Diakonie, die im Bornheimer Rathaus eine Anlaufstelle hat, bietet individuelle Angebote für Menschen, die sich nicht langfristig an eine Organisation oder Institution binden wollen oder können.
Jetzt besuchte die SPD-Bundestagsabgeordnete Ulrike Merten die Freiwilligenagentur, um sich über die ehrenamtliche Arbeit und das Angebot der Agentur zu informieren. Auch die Politikerin hat die Erfahrung gemacht, dass die Neigung, über 30 oder 40 Jahre ein Ehrenamt in einer Institution zu übernehmen abgenommen hat. „Ich kenne den Fall, dass jemand bereit ist, ein Ferienzeltlager zu leiten, auch die Vorarbeit zu leisten und ein Nachtreffen zu organisieren, sonst aber keine Zeit hat, sich einzubringen", bestätigte der Geschäftsführer der Diakonie an Rhein und Sieg, Jürgen Schweitzer. Außerdem wollen viele auch im Ehrenamt Verantwortung übernehmen und nicht nur den Hauptamtlichen zuarbeiten, beschreibt Pfarrer Reinhard Bartha, der Vorstandsvorsitzende der Diakonie, eine weitere Veränderung. Aber die Bereitschaft sich ehrenamtlich einzubringen nimmt eher zu, waren sich die Gesprächspartner aber einig.
Das Engagement der Menschen hört da auf, wo sie sich als Notnagel empfinden, wo sie Aufgaben übernehmen sollen, die der Staat wegen leerer Kassen nicht mehr leisten kann, sagte Schweizer. „Der Staat bleibt dort, wo verlässliche, qualifizierte Angebote gefragt sind, in der Verantwortung, ausgebildete Hauptamtliche Kräfte einzusetzen und zu bezahlen", erwiderte die Abgeordnete. Hingegen andere Aufgaben würden viel besser von freiwilligen Kräften erledigt, sagte sie.
Seit die Freiwilligenagentur vor fünf Jahren gegründet wurde, engagieren sich in den acht Nebenstellen über 30 ehrenamtliche Mitarbeiter, die von der hauptamtlichen Leiterin, Birgit Wingen begleitet wird. Sie berichtete beispielsweise von einem Projekt in Troisdorf, bei dem sich 40 Freiwillige von 21 bis 71 Jahren aus zahlreichen Berufen als Ausbildungspaten zur Verfügung stellen. Ein ähnliches Projekt plant die Freiwilligenagentur für Bornheim. Die Agentur hat neben eigenen Projekten wie die Patengroßeltern über 400 verschiedene Angebote in ihrem Katalog.khs
Das Team der Freiwilligenagentur ist donnerstags von 14 bis 16.30 Uhr im Bornheimer Rathaus. In dieser Zeit sind die Mitarbeiter auch telefonisch zu erreichen unter 02222-945127. Informationen auch im Internet www.freiwilligen-agentur.com.