Schicht auf Schicht

Es rattert und kracht am Waldesrand – dort wo sonst hoch über Alfter abseits der Trainingszeiten eher Ruhe vorherrscht, ist schweres Gerät aufgefahren: auf dem Sportplatz. „Die Zeiten des Blutackers sind vorbei, den Kampf um den Aufstieg gehen wir auf dem Kunstrasen an", sagte gestern Walter Blesgen. Der Marketingleiter des Vereins für Leibesübung (VfL) kann seinen Stolz nicht verbergen. Welcher Verein hat es in den vergangenen Jahren denn auch noch geschafft, Gelder für einen völlig neuen Fußballplatz mit Umfeld zusammenzubekommen? Die goldenen Zeiten des Goldenen Planes sind lange vorbei.
Doch der Rat der Gemeinde Alfter mit Bürgermeisterin Bärbel Steinkemper an der Spitze hat 380 000 Euro zusammengetragen, um dem 400-Mitglieder-Verein die Möglichkeit für optimalen Spielbetrieb zu ermöglichen. Und da macht Blesgen aus seinem Herzen keine Mördergrube. Sicherlich ist ihm die erste Mannschaft, die in der vergangenen Saison von der Verbands- in die Landesliga abgestiegen ist und dieses Ergebnis schnellstmöglich umkehren will, sehr wichtig, doch besonders liege dem Verein die Jugendarbeit am Herzen, betont Blesgen. Und da redet er immerhin von rund 200 Jugendlichen, die in 14 Mannschaften jeden Wochentag zum Training anrücken.
„Die scharren schon mit den Füßen", freut sich Blesgen über die hoch motivierten Kids. Doch scharren brauchen sie nicht mehr lange. Zwar hat sich das Auftragen des Granulats als Unterschicht für den Kunstrasen um ein paar Tage verzögert, „doch für die Fertigstellung bis zum 15. August ist alles im Lot", so der Bauleiter. Und am Samstag, 23. August, kann sich die Bevölkerung am „Schnuppertag" von dem herrlichen Grün auf dem Platz am Waldesrand überzeugen. An diesem Tag ist für einige Überraschungen gesorgt, und die Einweihung soll festlich umrahmt werden.
Überraschen lassen möchte sich Blesgen auch gerne noch von einigen „Patenschaften". Mit zehn Euro sei man dabei, erläutert Blesgen. Schließlich gilt es für den VfL, etwa 45 000 Euro selbst zu stemmen, denn der Verein hat sich verpflichtet, für die Außenanlagen, die Pflasterung von Wegen und die Zaun- und Schließanlagen selbst aufzukommen. Auch müssen irgendwie 32 000 Euro zusammenkommen, da sich bei den Gutachten zum Unterbau im Vorfeld einige Fehler eingeschlichen hatten.
Für mindestens zehn Euro kann jeder eine symbolische Patenschaft über einen der insgesamt 7000 Quadratmeter des Kunstrasens auf dem neuen Platz übernehmen. 240 Alfterer Bürger haben von dieser Möglichkeit bereits Gebrauch gemacht, 20 000 Euro sind so in die Kasse des Kunstrasenprojektes geflossen.
Der Dank der Vereinsoberen ist den Bürgern gewiss, wie sich Blesgen auch bei den Anliegern bedankt, die ohne zu murren die 48 Sattelzüge, die die Lava und das Granulat anliefern, in der engen Zuwegung passieren sehen.

Bei gutem Wetter muss die Unterschicht für den Kunstrasen aufgetragen werden, das war gestern der Fall. Walter Blesgen ist guten Mutes, dass bis Ende August der Platz in frischem Grün erstrahlt.
02.08.2008
Für die Fußballer des VfL Alfter kann die neue Saison kommen. Denn jetzt ist die Zeit des sogenannten Blutackers, sprich Ascheplatz, vorbei.
Gestern haben Mitarbeiter der Firma Profil Sportbodensysteme damit begonnen, den lang ersehnten Kunstrasen auszurollen. Missgeschick am Rande: Beim Abladen fiel eine Rolle auf die Tragschicht des Belags und verursachte einen Riss. Laut VfL-Marketingleiter Walter Blesgen wird der Schaden heute behoben. Für die Umgestaltung des Sportplatzes am Alfterer Waldrand hatte die Gemeinde 400 000 Euro berappt. Der Verein selbst steuerte rund 20 000 Euro von privaten Spendern und „Kunstrasen-Paten" hinzu.