Radeln und Wandern im „Grünen C“

Noch erwartet die Auto- und Fahrradfahrer, die mit der Mondorfer Fähre den Rhein überqueren, an der Anlegestelle eine lange, holprige Rampe. Doch das soll in zwei Jahren der Vergangenheit angehören: Dann lädt neben der verkleinerten Rampe ein kleiner Park mit Sitzgelegenheiten zum Entspannen ein.
Die Aufwertung der Anlegestelle ist Teil eines groß angelegten Projektes mit dem Titel „Grünes C". Dabei handelt es sich um ein Gebiet in C-Form, das sich am Bonner Nordrand über den Rhein hinweg zwischen Kottenforst, Waldville, Rheinaue, Siegmündung, Siebengebirge und Pleiser Hügelland erstreckt und landschaftsarchitektonisch aufgewertet werden soll.
Im Mai trafen sich Vertreter der beteiligten Kommunen Bonn, Alfter, Bornheim, Niederkassel, Troisdorf und Sankt Augustin und Vertreter der Landwirtschaft im Obstbaummuseum Schmitz-Hübsch in Bornheim. Sie unterzeichneten gemeinsam einen Vertrag. Mit der Unterschrift haben sich die Kommunen zu einem „Aktionsbündnis Grünes C" zusammengeschlossen und forcieren die Umsetzung der Pläne, an denen insgesamt drei Jahre lang getüftelt wurde. Das Projekt ist Teil des NRW-Strukturförderprogramms „Regionale 2010". Insgesamt fallen für das „Grüne C" nach Angaben der Regionale 2010-Agentur 21 Millionen Euro Baukosten an, von denen 80 Prozent vom Land übernommen werden.
Ziel des Projektes ist es, die landwirtschaftliche Nutzung, den wachsenden Siedlungsdruck und den Naherholungswert der Landschaftsflächen unter einen Hut zu kriegen. „Durch das Grüne C sollen die Interessen der Landwirte, als auch die der Erholung suchenden Bevölkerung gewahrt werden", sagte Stadtdirektor Volker Kregel, der in Vertretung für Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann unterschrieben hatte. Und so konnte auch Kreislandwirt Johannes Fritzen, Präsident der Landwirtschaftskammer NRW, unterschreiben, auch wenn er betonte, dass die Umgestaltungspläne ihm zunächst Sorgenfalten ins Gesicht getrieben hätten. Hanne Mick von der Regionale 2010-Agentur betonte: „Es handelt sich beim Grünen C nicht um eine Landesgartenschau, sondern um die langfristige Sicherung des noch vorhandenen Freiraums."
Konkret geplant ist unter anderem, die Landschaftsräume durch einheitlich gestaltete Wege miteinander zu vernetzen. An einzelnen Stationen werden Rastplätze und Informationspunkte gebaut. Außerdem wird auf spezielle Wanderwege und Themenrouten hingewiesen, um das Gebiet so für Freizeitsuchende attraktiver zu machen. Die Gestaltung der Wege stellt nur einen ersten Schritt zu einer engeren Kooperation der Kommunen dar. Auch nach der Regionale 2010 wollen die Kommunen das Projekt weiter entwickeln, heißt es im Vertrag.