Broich-Park: Aus der bisherigen Müllhalde entsteht eine kleine Oase

„Die Menschen haben sich vor Jahrhunderten wegen der Quellen hier angesiedelt", sagt Hans-Peter Rottler. Wasser war überlebenswichtig und deshalb waren die Quellen heilige Orte. Gleich mehrere von ihnen sind in dem kleinen Broich-Park in AlfterOrt am Ende der Bachstraße zu finden. Gut 15 engagierte Bürger um Rottler und Volker Hellwich haben sich am Samstag getroffen, um den Park auf Vordermann zu bringen.
„Das war eher ein Hundeklo als ein Park", sagt Rottler. Mehrere Eimer Kot der Vierbeiner haben er und die anderen Helfer aus den Wiesen geholt. Der Broich soll wieder für die Menschen nutzbar gemacht werden, so das Ziel der Aktion. Für die Hunde sollen Bereiche geschaffen werden, wo sie ihre Notdurft verrichten können. Auch Tütenspender werden aufgestellt, damit Hundebesitzer die Hinterlassenschaften ihrer Tiere aufsammeln können. „Auf den Wiesen sollen Kinder spielen können, ohne ständig auf die Tretminen Acht geben zu müssen", sagt Rottler.
Das Grün hatte sich auch auf den Wegen breit gemacht – die Gruppe entfernte es. Außerdem holten die Aktivisten Müll und Unrat aus den beiden Teichen und den Grünanlagen. Die Teiche werden naturnah bepflanzt. Und die Quellenpütze, die Stellen, an denen das Wasser aus dem Boden sickert, will der Bildhauer Rottler mit Natursteinen einfassen. So haben Kinder die Möglichkeit, die Quellen zu erleben, sagt Rottler, der in ganz Deutschland Wasserstellen gestaltet. „Mich selbst haben die Quellen als kleiner Junge immer fasziniert", erzählt der Alfterer, der an der Alanus-Hochschule Bildhauerei studiert hat.
Viele Neubürger und Ortsfremde kennen den rund 4 000 Quadratmeter großen Broich-Park im Herzen von Alfter gar nicht. Der Weg durch den Park ist die Verlängerung der Bachstraße; Görreshof und Olsdorf begrenzen das Areal nördlich und südlich. Straßennamen, wie Am Pützberg direkt an dem Park und Tonnenpütz, zeugen noch heute von den Quellen, die es in Alfter gibt. Die eine Quelle ist eingefasst und das Wasser fließt aus einem Rohr und speist den kleinen Teich, bevor der Bach in einem Kanal verschwindet. An einer anderen Stelle sprudelt das Wasser einfach aus dem Boden.
Die Quellen sind für Rottler wahre Kleinode. Bis vor einigen Jahrzehnten wurde Alfter mit dem Trinkwasser aus den Quellen versorgt. An dem Park steht noch das alte Pumphäuschen. Auch das soll verschönert werden. Ein Künstler von der Alanus-Hochschule wird die Fassade gestalten. Dass das Quellwasser eine hervorragende Qualität hat, beweisen Wasserflohkrebse, die dort leben, obwohl der Ort, wo heute der Park ist, Jahrzehnte lang als Müllhalde missbraucht wurde. Die Tiere überleben nur bei bester Wasserqualität, was für ein so dicht bebautes Gebiet eine kleine Sensation darstellt.
„Wir wollen das Bewusstsein der Menschen‘ dafür schärfen, dass Wasser ein Geschenk und der Park eine kleine Oase ist", so Rottler. Er ist überzeugt, dass es keinen Vandalismus gibt und die Menschen auf Sauberkeit achten, wenn der Park ordentlich hergerichtet ist. Deshalb streben er und seine Mitstreiter auch eine Patenschaft an. Von Mund zu Mund verbreitete sich der Plan von Rottler und Volker Hellwich, den Park zu säubern. Mit kleinen Handzetteln warben die Bürger um Helfer.
Auch der Alfterer Heimatverein will sich engagieren. Denn die Pflanzen müssen noch gestutzt, der Wasserspiegel des einen Teichs erhöht und Pflanzen an den Ufern des anderen gesetzt werden. Sandbecken als Hundetoiletten, Tütenspender und Hinweisschilder werden in Absprache mit der Gemeinde später dazu kommen.
Die Hundehalter sollten sich schämen, ihre Hunde dort laufen und abkoten zu lassen und den Kot dann auch nicht einmal zu entfernen.
Wer Interesse an einer Patenschaft für den Broich-Park hat, meldet sich bei Hans-Peter Rottler unter 022 22/648003.