Streitpunkt Kramersbruch

Der umstrittenste Punkt war die mögliche Bebauung der Hangfläche zwischen Oedekoven und Impekoven.
Eine Mehrheit aus CDU und UWG will die Bebauung dort durchsetzen. Die SPD steht klar auf der Seite all derer, die die neuen Baugebiete verhindern wollen.Konkret geht es um den „Kramersbruch“, den so genannten „Änderungsbereich 31“.
Hierzu hatte die Gemeindeverwaltung – an der Spitze die Bürgermeisterin – dem Planungsausschuss vorgeschlagen, dort weder eine neue Straße noch eine Besiedlung vorzusehen, sondern Flächen für die Landwirtschaft und siedlungsnahe Gärten.
Im Dezember 2007 hatte dann der Planungsausschuss mit einer Mehrheit von CDU und UWG den Entwurf von Bürgermeisterin Dr. Bärbel Steinkemper verworfen. Statt dessen soll nun gemäß einer Planungsvariante Nr. 7 eine neue Straße durch das Tal auf die Höhe geführt werden. Gleichzeitig werden zwei neue Baugebiete ausgewiesen (nahe Steingasse und unterhalb der Waldstraße/Auf dem Büchel).
Dabei wird es sicherlich am Ende nicht bleiben, weil damit eine Finanzierung der neuen Straße nicht sichergestellt werden kann.
Insbesondere die CDU hat sich durch ihr Stimmverhalten ausgesprochen unglaubwürdig gemacht, verstieß ihr Votum doch ganz klar gegen acht ihrer eigenen zwölf Leitlinien für die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes:
1. Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen zum Wohl unserer Kinder
2. Erhalt der typischen Kulturlandschaften des Vorgebirges
3. Sicherung und Arrondierung der landwirtschaftlichen Flächen
4. Sicherung und Arrondierung der städtebaulichen Gestalt der Orts- und Landschaftsbilder (dörflicher Charakter)
5. Kein Zusammenwachsen der Siedlungsstrukturen Alfter – Mittelgemeinden – Witterschlick und keine Zersiedlung der Landschaft
6. Erhalt der wesentlichen Frischluftzonen
7. Ausbau der Erholungsmöglichkeiten in Wald und Flur durch Vernetzung der Grünzonen
8. Deutliche Reduzierung der im alten Flächennutzungsplan ausgewiesenen Flächen für den Wohnungsbau.

Die SPD-Fraktion im Rat der Gemeinde Alfter hat von Anfang an klar gegen eine neue Straße und die Bebauung des Kramersbruch votiert. Und hierfür gibt es zwingende Gründe:
1. Der Kramersbruch ist ein sehr wichtiges Kaltluftentstehungsgebiet, das in seinem heutigen Zustand auf jeden Fall erhalten werden muss, um die abendliche Abkühlung der talwärts angrenzenden Gebiete nicht zu gefährden. Diese Tatsache wird durch ein unabhängiges Klimagutachten eindeutig belegt. Dieses sagt aus, dass das Kaltluftentstehungsgebiet den gesamten Kramersbruch umfasst und nicht nur die Abflussrinne entlang des Holzwegs.–
Die Bebauung der unter Variante 7 ausgewiesenen Wohngebiete und die dadurch entstehende Versiegelung sind damit klimaschädlich.
2. Straßen und Bebauung bedeuten einen erheblichen Eingriff in Natur und Landschaft, da der Lebensraum von Tieren und Pflanzen bedroht wird.
3. Die geplante neue Straße als direkte Verbindung zwischen Höhenlagen und „Märkten“ wird zusätzlichen Verkehr anziehen. Dies führt zu extremen Lärm- und Abgasbelästigungen für die Anwohner rund um den Kramersbruch. Jeder zusätzliche Verkehr (durch Abkürzer, neue Einwohner auf dem Kramersbruch und Einwohner aus Gielsdorf) muss über die ohnehin schon überlasteten Straßen Klostergarten, Ahrweg und Kramersbruchstraße abgeführt werden. Hier leben viele Familien mit Kindern, denen man eine solche zusätzliche Umweltbelastung und weiter zunehmende Gefährdung nicht zumuten kann.
4. Die Höhenlagen sind bereits genügend erschlossen. Das Argument der fehlenden Buslinie greift nicht, da eindeutig belegt wurde, dass über die bestehenden Straßen jederzeit eine Buslinie auf die Höhenlagen geführt werden könnte. Eine neue Straße durch den Kramersbruch ist hierfür nicht nötig!
5. Zu befürchten ist, dass die vorgesehene Bebauung nur der Einstieg in eine umfassende Bebauung des gesamten Kramersbruchs und später weiterer Teile auf der Höhe des Vorgebirges sein wird. Denn die enormen Erschließungskosten einer komplizierten Hangbebauung können mit einer sogenannten „sanften“ Bebauung nicht gedeckt werden.

Die SPD Alfter wird weiterhin mit allen Mitteln gegen die neue Straße durch den Kramersbruch und die Besiedlung dort eintreten. Wir sind für eine komplette und kompromisslose Umwidmung des Kramersbruchs in Landwirtschaft und siedlungsnahe Gärten.

Was können Sie selber tun?
· Bürgerinnen und Bürger, die gegen die jetzt vorliegende Variante 7 sind, sollten ihre Eingabe schriftlich – bis spätestens zum 30.04.08 – an die Bürgermeisterin oder den Planungsausschuss im Rat der Gemeinde richten.
· Genauso wichtig ist, dass Sie mit Ihren Nachbarn reden und sie über die Auswirkungen der Planung und die Gefährdungen informieren.
· Reden Sie mit Ihren Ratsvertretern und fallen Sie ihnen notfalls auf den Wecker! Nur Beharrlichkeit führt zum Ziel.